
Ristretto
Authentischer Kaffeegenuss in nur einem Schluck: Der Ristretto ist die Quintessenz italienischer Kaffeekultur. Klein, intensiv und reduziert auf das Wesentliche.
Was ist ein Ristretto?
Für manchen Kaffeekenner ist der Ristretto unter allen Kaffees der „Heilige Gral". Doch was ist ein Ristretto eigentlich? Diese Kaffeespezialität ist ein verkürzter und kleiner Espresso, der mit nur etwa der Hälfte der Wassermenge aufgebrüht wird. Die Durchlaufzeit des Kaffees wird bereits nach 15 Sekunden gestoppt. Während ein normaler Espresso ohne Crema etwa 30 ml fasst, ist ein Ristretto mit gerade mal 15-20 ml ein eher kurzes Kaffee-Erlebnis. Dafür ist er noch stärker und hat mehr Gehalt und Körper. Für die Zubereitung eines Ristrettos wird bei einer manuellen Espressomaschine der Hebel schneller gezogen, damit weniger Wasser durch den Kaffee gepresst wird. Man kann den Durchfluss auch einfach vorzeitig stoppen, aber ein Purist würde nicht im Traum daran denken, einen Ristretto auf diese Weise zu machen.
Durch die geringe Wassermenge und die kürzere Extraktionszeit ist der Ristretto geschmacklich intensiver und kräftiger als der Espresso. Da die Espresso-typischen Bitterstoffe erst gegen Ende der Extraktionszeit entstehen, kommt ein Ristretto weniger bitter und bekömmlicher daher als ein Espresso. Er ist dickflüssiger als andere Kaffeezubereitungen und fast sirupartig. Im Vergleich zum Lungo und Espresso ist der Koffeingehalt beim Ristretto durch die Art der Zubereitung auch am höchsten.
Wie wird ein Caffè Ristretto getrunken?
Der Name Ristretto kommt aus dem Italienischen und bedeutet „begrenzt“. Als Getränk ist diese Kaffeespezialität aber bei weitem nicht so eingeschränkt wie der Name vermuten lässt. Im Gegenteil. Der intensive Geschmack wird auch gerne bei weiteren Heißgetränken verwendet. Beliebt ist ein Ristretto zum Beispiel als Basis für einen Latte Macchiato oder einen Cappuccino. Für wen es ein wenig mehr sein darf, der bestellt einen Ristretto mit doppelter Füllmenge, auch Ristretto Doppio genannt. Dann enthält die Kaffeevariante fast so viel Inhalt wie ein Espresso, aber einen höheren Koffeingehalt.
Espresso
Der „kleine Italiener“, der es in sich hat. Schmeckt ganz pur oder auch als Basis für andere Kaffeegetränke.
Wie wird ein Espresso zubereitet?
Braucht es für die Herstellung von Espresso eine besondere Art von Kaffeebohnen? Die Antwort ist: „Nein!“ Espresso ist weder eine Bohne noch eine Mischung oder eine Art der Röstung.
Espresso kann aus allen Arten von Kaffeebohnen zubereitet werden, am beliebtesten sind aber dunkle und mittlere Röstungen. Das liegt daran, dass dunkle Röstungen den Säuregehalt verringern, der bei der Espresso-Methode entsteht. Und das wiederum hat dazu geführt, dass dunkel geröstete Kaffeebohnen oft als Espresso-Bohnen bezeichnet werden, was technisch falsch ist.
Wie viele ml hat ein Espresso?
Für einen echten Espresso braucht es erstaunlich wenig. Klassischerweise werden für eine Tasse nur 25 bis 30 ml Wasser verwendet. Dazu 7 bis 9 g Kaffeemehl, was in etwa einem gehäuften Teelöffel entspricht. Wichtig: Für einen Espresso sollten die Kaffeebohnen möglichst fein gemahlen sein.
Espresso wird meistens mit einer Espressomaschine oder einem Espressokocher zubereitet. Heißes Wasser wird unter hohem Druck durch gemahlenen Kaffee gepresst, wodurch ein starker und intensiver Kaffee entsteht, der aber nur etwa halb so viel Koffein enthält wie Filterkaffee. Außerdem behält der Kaffee bei dieser Methode mehr von seinen ätherischen Ölen und es bildet sich eine feine Crema (Schaum). Espresso wird entweder pur getrunken oder als Basis für andere berühmte Kaffeespezialitäten wie Cappuccino, Latte Macchiato oder Milchkaffee verwendet.
Espresso auf die italienische Art
Wenn Sie in Italien einen Espresso bestellen, reicht schlicht ein „Un caffè, per favore“. Typisch italienisch genießen Sie Ihren Espresso übrigens nicht am Tisch, sondern stehend am Tresen. Interessante Randnotiz: Wieviel ein Espresso am Tresen („al banco“) maximal kosten darf, ist von den Kommunen genau festgelegt. Erst wenn der Kaffee am Tisch serviert wird, kommt eine Servicegebühr hinzu.
Die Geschichte des Espresso
Heute ist der „kleine Schwarze“ nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Bevor es dazu kommen konnte, hat der Espresso einen weiten Weg zurückgelegt, bei der die Ingenieurskunst eine entscheidende Rolle gespielt hat. Genauer gesagt geht die Entstehung von Espresso auf das Jahr 1885 zurück, als der Italiener Angelo Moriondo eine Maschine für große Mengen von Kaffee erfand, in der Dampf und Wasser unter Druck durch gemahlenen Kaffee gepresst wurden. 1901 präsentierte sein Landsmann Luigi Bezzera ein verbessertes Modell und 1905 begann die Firma La Pavoni mit der Produktion einer Maschine für Einzelportionen.
Espressomaschinen waren ursprünglich so groß und sperrig, dass Espresso lange Zeit mit dem Kaffeehaus gleichgesetzt wurde. Wer einen Espresso trinken wollte, der ging ins Café. Maschinen für den Hausgebrauch tauchten erst in den 1970ern auf. Seit die Maschinen kleiner und damit auch erschwinglicher geworden sind, machen immer mehr Fans ihren Espresso selber.
Caffè Doppio
Mit dem doppelten Espresso gibt es für alle Kaffeeliebhaber mehr zum Wachwerden.
Doppio, italienisch für „doppelt“, ist die offizielle Bezeichnung für einen doppelten Espresso. Ein Caffè Doppio sollte keinesfalls mit einem Lungo verwechselt werden – bei diesem handelt es sich um einen mit zusätzlichem Wasser gestreckten Espresso.
Caffè Doppio: Doppelter Espresso
Doppelte Menge Wasser, doppelte Menge Kaffeepulver: Für einen Doppio werden die beiden wesentlichen Zutaten eines guten Espressos mal zwei genommen. In Zahlen bedeutet das 50 ml Wasser – statt der üblichen 25 ml – und 14 g Kaffeepulver. Das ist auch schon der entscheidende Unterschied, denn zubereitet wird der Caffè Doppio dann wieder wie ein „normaler“ Espresso. Der Doppio wird, ähnlich wie ein Espresso, in einer vorgewärmten, dicken Tasse serviert und unterscheidet sich also primär in Menge und Aroma.
Wenn es ein bisschen mehr sein darf, ist der Caffè Doppio genau die richtige Wahl. Da es sich hierbei auch um die doppelte Menge des Kaffees handelt, werden zum Servieren in der Regel etwas größere Tassen eingesetzt. Besonders in Italien wird der Doppio gern mit einem Glas stillen Wassers serviert, um den Geschmack abzurunden.