kochwissen kraeftig und herber geschmack

Kräftig und herber Geschmack

Herbe Gewürze eignen sich hervorragend, um den Körper auf Trab zu halten und gegen Trägheit anzukämpfen. Wie Sie Kapern oder Wacholder sonst noch in der Küche einsetzen können, erfahren Sie in unserem Beitrag rund um das Thema Gewürzkunde.

Kapern Gewürzkunde

Kapern (Capparis spinosa)

Kapern sind die eingelegten Blütenknospen des Kapernstrauches. Der Geruch ist leicht würzig und durch die Lake säuerlich, der Geschmack leicht herb und scharf. Kapernbeeren schmecken viel stärker und etwas dominant, sonst aber ähnlich.

Icon Herkunft

Herkunft

Kapern wachsen heute wild im ganzen Mittelmeergebiet und werden dort auch ausgiebig kultiviert, stammen aber wahrscheinlich aus Trockengebieten in West- oder Zentralasien.

Icon verwendete Pflanzenteile

Verwendung

Kapern werden besonders stark mit italienischen Gerichten assoziiert. Man würzt mit ihnen Tomaten- oder Weinsaucen, besonders Geflügel und Fischgerichte. Man reicht sie auch gerne zu kalten Platten und verfeinert mit ihnen italienische Pizza. In der heimischen Küche verwendet man sie für milde, helle Saucen und helle Ragouts, Klopse, Tatar sowie als Garnitur. Vielen Saucen geben sie eine besondere Note, doch ist dabei zu beachten, dass das empfindliche Kapernaroma kein längeres Kochen verträgt. Am besten fügt man gehackte Kapern erst der bereits fertig gekochten Sauce zu. Das Aroma der Kapernbeeren verträgt Hitze viel besser als das der Kapernknospen, und daher kann man die Beeren besonders gut anstelle der Knospen zu allen Speisen verwenden, die länger als eine oder zwei Minuten gekocht werden, etwa Pasta-Saucen oder Risotto.

Insgesamt werden zwei Pflanzenteile verwendet:

  1. Blütenknospen, unmittelbar vor dem Erblühen in den frühen Morgenstunden geerntet und in Öl, Salzlake oder Essig eingelegt. Je kleiner die Knospe, desto besser die Qualität.
  2. Kapernbeeren sind die Früchte des Kapernstrauches, die auf dieselbe Weise wie die Knospen eingelegt werden.

Wacholder (Jupinerus Communis)

Gewürze

Als Wacholder werden die violettblauen bis schwarzen Beeren des weiblichen Wacholderbusches bezeichnet. Sie wachsen in beerenartigen Zapfen. Diese Zapfen brauchen zwei Jahre bis zur Reife. Obwohl die Wacholderbeeren für gesunde Menschen als harmlos gelten, wird von Wacholderverwendung bei Personen mit Nierenschwäche und auch bei Schwangeren abgeraten. Der Geschmack ist aromatisch mit süßen und terpentinartigen Akzenten, ziemlich ähnlich dem südamerikanischen rosa Pfeffer.

Icon Herkunft

Herkunft

Etliche Arten der Gattung Juniperus wachsen in den gemäßigten Breiten Europas und Asiens.

Icon Herkunft

Verwendung

Wacholder ist ein wichtiges Gewürz in vielen europäischen Küchen, besonders in den Alpenländern, wo er massenhaft vorkommt. Wacholder wird viel in der traditionellen Küche Mitteleuropas verwendet, z. B. für die süddeutsche Spezialität Sauerkraut. Die Hauptanwendung von Wacholder, im Ganzen oder zerdrückt, liegt allerdings bei Fleischgerichten. Besonders für Ragouts und Saucen ist er unentbehrlich, ideal für Wildgerichte als Marinade oder Beize. Außerdem zur Herstellung von Gin.

Das könnte dich auch interessieren

suessliche gewuerze titelbild

Herbes Aroma durch süßliche Gewürze

Gerade süßliche Gewürze gehen oft mit holzigen und aromatischen Tönen einher und sind ideal zum Süßen von Desserts. Der typische süßliche Geschmack von Zimt, Vanille und co. findet dabei vor allem Anwendung in der Weihnachtszeit.

die kunst des wuerzens titelbild

Gewürzkunde: Sechs Aroma-Kategorien, für mehr Übersicht

Kapern, Vanille oder Zimt – Gewürze verleihen Gerichten ein ganz eigenes Aroma. Für Köche ist das eine gute Möglichkeit, ihre persönliche Note einzubringen. Doch wie lassen sich Gewürze am besten unterscheiden? Ganz einfach, mit der kleinen Gewürzkunde von Barbara Röder.