
Kaffee Entkoffeinierung
Ohne Koffein, aber mit vollem Geschmack: Dank unterschiedlicher Entkoffeinierungsverfahren wird unbeschwerter Genuss für jedermann möglich.
Wie entkoffeiniert man Kaffee?
Die Entkoffeinierung von Kaffee dient dem Entzug des anregend wirkenden Inhaltsstoffs Koffein. Dieser „Wachmacher“ wird von manchen Menschen nicht gut vertragen. Andere Kaffeetrinker stellen ihre Gewohnheiten temporär um, etwa während einer Schwangerschaft. Um dennoch nicht auf Kaffeegenuss verzichten zu müssen, können sie auf koffeinfreie Alternativen zurückgreifen. Wie aber entkoffeiniert man Kaffee? Hierfür gibt es eine Reihe unterschiedlicher Entkoffeinierungsverfahren:
- das direkte Verfahren
- das indirekte Verfahren
- das Kohlenstoffdioxid-Verfahren
- das Triglycerid-Verfahren
- und das historische Roselius-Verfahren
- sowie den Schweizer-Wasser-Prozess
In der Regel werden bei diesen Prozessen die noch grünen und ungerösteten Kaffeebohnen zum Zwecke der Entkoffeinierung entweder in warmem Wasser oder unter Zuhilfenahme von Wasserdampf aufgequollen. Im nächsten Schritt wird dann das in den Bohnen enthaltene Koffein durch ein Lösungsmittel extrahiert und den Bohnen entzogen. Als koffeinfrei verkauft werden darf ein Kaffee in der Europäischen Union, wenn der Restgehalt an Koffein maximal 0,1 Prozent beträgt. Bei Instantkaffee liegt die Obergrenze minimal höher, hier darf der Koffeingehalt maximal 0,3 Prozent betragen. Dank der Entkoffeinierung enthält eine Tasse koffeinfreier Kaffee (150 ml) durchschnittlich etwa 3 mg Koffein. Bei der gleichen Menge kommt ein „normaler“ Kaffee – je nach Sorte – auf 50 bis 100 mg Koffein.
Kleine Randnotiz: Arabica-Kaffeebohnen haben von Natur einen niedrigeren Koffeingehalt als Robusta-Kaffeebohnen. Daher eignen sie sich auch besser für entkoffeinierte Kaffees.
Koffeinfreier Kaffee
Stellen Sie sich folgende Situation vor: Es ist spät am Abend und es wird Zeit, ins Bett zu gehen. Aber vorher möchten Sie unbedingt noch einen feinen, heißen Kaffee. Klar, dass Sie zum koffeinfreien greifen!
Koffeinfreier Kaffee (entkoffeinierter Kaffee) ist Kaffee, dem durch einen Entkoffeinierungsprozess das Koffein entzogen wurde. Ganz koffeinfrei ist koffeinfreier Kaffee aber nicht. Um als koffeinfrei bezeichnet werden zu können, muss ein Kaffee den internationalen Standard von 97% koffeinfrei erfüllen. (Die EU-Normen sind mit 99,9% strenger.)
Die Arabica-Kaffeebohne enthält etwa halb so viel Koffein wie die Robusta-Bohne und eignet sich deshalb besser für hochwertigen koffeinfreien Kaffee. Es gibt auch seltene Arabica-Sorten, die von Natur aus einen sehr niedrigen Koffeingehalt haben.
Entkoffenierungsverfahren
Für die Herstellung von koffeinfreiem Kaffee musste zuerst eine Möglichkeit gefunden werden, den Bohnen das Koffein zu entziehen. Koffeinfreier Kaffee wurde erstmals 1903 hergestellt. Damals wurde das Koffein mit Benzol als Lösungsmittel aus den Bohnen entfernt. Diese Methode wird nicht mehr angewendet. Sie führte aber zu anderen Verfahren und damit zu neuen Angeboten für die Kaffeetrinker.
Bei den meisten Entkoffeinierungsverfahren (Schweizer-Wasser-Prozess, indirekte Methode und Triglycerid-Verfahren) werden die grünen Kaffeebohnen zuerst zum Quellen in heißem Wasser eingeweicht, um das Koffein herauszulösen. Zur Entkoffeinierung der Bohnen werden auch Methoden ohne Wasser angewendet (direkte Methode, CO2-Verfahren), die einen entspannenden koffeinfreien Kaffee ergeben.
Decaffito – Züchtung einer Bohne ohne Koffein
Wie wäre es, wenn man eine Kaffeebohne züchten würde, die kein Koffein enthält, statt sie vom Koffein befreien zu müssen? Das mag vermessen klingen, ist es aber nicht. Es gibt Arabica-Sorten mit einem sehr geringen Koffeingehalt, und im Jahr 2004 wurde eine seltene, natürlich koffeinfreie Arabica-Pflanze entdeckt.
Um eine koffeinfreie Kaffeebohne (in Brasilien Decaffito genannt) zu züchten, sollen jetzt koffeinfreie Arabica-Pflanzen zusammen mit normalen Kaffeepflanzen angebaut werden. Ist die Züchtung ein Erfolg, haben wir vielleicht schon bald eine Auswahl an natürlich koffeinfreien Kaffeebohnen.
Koffein in koffeinfreiem Kaffee
Haben Sie sich auch schon gefragt, wie viel Koffein koffeinfreier Kaffee eigentlich enthält? Ist koffeinfreier Kaffee tatsächlich koffeinfrei oder enthält er einfach weniger Koffein?
Obwohl koffeinfreier Kaffee (entkoffeinierter Kaffee) einen speziellen Prozess zur Entkoffeinierung durchläuft, um ihm das Koffein zu entziehen, ist koffeinfreier Kaffee nicht ganz koffeinfrei. Damit Kaffee als koffeinfrei bezeichnet werden kann, muss er nur den internationalen Standard von 97% koffeinfrei erfüllen. (Die EU-Normen sind mit 99,9% strenger.)
Die Arabica-Kaffeebohne enthält etwa halb so viel Koffein wie die Robusta-Bohne und eignet sich deshalb besser für hochwertigen koffeinfreien Kaffee. Es gibt auch seltene Arabica-Sorten, die von Natur aus einen sehr niedrigen Koffeingehalt haben. Jede Tasse koffeinfreier Kaffee, die Sie trinken, enthält aber in jedem Fall eine geringe Menge Koffein.