
Jahrzehntelang hat die Welt nach dem linearen Wirtschaftsmodell gearbeitet, das auf der Annahme beruht, dass natürliche Ressourcen im Überfluss vorhanden, leicht zu beschaffen und billig zu entsorgen sind.
Dieser Ansatz ist jedoch nicht nachhaltig, weshalb viele Menschen auf der ganzen Welt stattdessen eine Kreislaufwirtschaft anstreben. Das Kreislaufmodell zielt darauf ab, den Nutzen von Produkten, die wir herstellen, aufrechtzuerhalten und Materialien im Kreislauf zu halten, anstatt sie weiterhin zu produzieren und zu verschwenden.
In Bezug auf Verpackungen erkennt der Kreislaufansatz an, dass jede Schachtel, jede Dose und jedes Glas, das wir verwenden, aus wertvollen Ressourcen hergestellt wird. Indem wir diese Materialien wiederverwenden oder recyceln, können wir ihren Wert steigern, sie erneut in Umlauf bringen und gleichzeitig die Umweltbelastungen minimieren, die mit der Gewinnung neuer Rohstoffe, dem Einsatz fossiler Brennstoffe sowie der Entstehung von Emissionen verbunden sind. Zudem verringert sich die Menge an Abfällen, die auf Mülldeponien landen oder in unsere Meere gelangen und dort erhebliche ökologische Schäden verursachen.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Modell der Kreislaufwirtschaft ein Mittel zum Zweck ist, nicht ein Selbstzweck. Durch die Bewertung des gesamten Lebenszyklus dieses Ansatzes – von der Rohstoffgewinnung über die Nutzung bis hin zur Wiederverwertung – können wir gezielter Maßnahmen ableiten, die zu messbar besseren ökologischen Ergebnissen führen und langfristig auch ökonomische Vorteile für Unternehmen und Verbraucher schaffen.
Fünf Schritte, um Materialien im Kreislauf zu halten
Die Weiterentwicklung unseres Konzepts für Verpackungen ist eine gemeinsame Aufgabe, die von der Aufklärung der Verbraucher über den Ausbau der Infrastruktur bis hin zur Festlegung reicht, wie die in einem Produkt enthaltenen Materialien nach dem Gebrauch in die Kreislaufwirtschaft zurückgeführt werden sollen.
Die Gestaltung einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft erfordert mehrere ineinandergreifende Schritte:
- Verringerung des Einsatzes von Verpackungsmaterial im Allgemeinen und von neuem Material, stets unter Berücksichtigung eines angemessenen Produktschutzes.
- Ausweitung wiederverwendbarer und nachfüllbarer Systeme, um den Bedarf an Einwegverpackungen deutlich zu reduzieren – besonders in der Gastronomie, wo hohe Durchlaufmengen an Verpackungsmaterial anfallen.
- Neugestaltung von Verpackungen durch die Entwicklung alternativer, recyclingfähiger Materialien, die sich effizient in bestehende Kreislaufsysteme integrieren lassen.
- Unterstützung und gezielter Ausbau moderner Recycling-Infrastrukturen, die eine abfallfreie Zukunft in greifbare Nähe rücken lassen.
- Überdenken eingefahrener Verhaltensweisen, um nachhaltige Veränderungen bei Unternehmen, Organisationen und Konsumenten gleichermaßen anzustoßen.
Jeder dieser Schritte kann einen bedeutenden Beitrag zur Abfallvermeidung leisten. Damit jedoch das volle Potenzial der verwendeten Ressourcen ausgeschöpft werden kann, ist ein gemeinschaftliches Engagement entlang der gesamten Wertschöpfungskette erforderlich.
WUSSTEST DU SCHON?
Die Kreislaufwirtschaft könnte bis zum Jahr 2030 einen wirtschaftlichen Nutzen von bis zu 4,5 Billionen Dollar erbringen.4 Sie könnte die Entsorgung von Altkunststoffen bis 2050 im Vergleich zu heute um 80 % reduzieren.5
Quellen
1. World Economic Forum, Circular Economy and Material Value Chains
2. SYSTEMIQ. ReShaping Plastics: Pathways to a Circular, Climate Neutral Plastics System in Europe (2022)
3. Ellen Macarthur: Circular economy introduction
4. Ellen Macarthur: The circular economy in detail
5. Ellen Macarthur, Eliminate waste and pollution