
Durch die Verwendung appetitlicher Sprache eine nachhaltige Lebensmittelaufnahme fördern
Wissenschaftler aus Washington führten 2018 eine Studie durch, um den Einfluss der Sprache und Formulierung in einem Menü auf die Nicht-Vegetarier und Veganer zu untersuchen und zu prüfen ob dadurch vegetarische und vegane Gerichte bei diesen Konsumenten eher Anklang finden können.
Phase 1
Im Vorfeld wurden für die acht Gerichte acht verschiedene Namen formuliert. Dabei wurde immer ein Name als Kontrolle gewählt und die anderen stellten den Vergleich dazu da. So gab es beispielsweise eine „vegetarische Lasagne“ (Kontrollname), die mit den Namen:
- geschichteter Auberginen, Paprika, Tomaten und Käse Nudelauflauf
- Lasagne mit gegrilltem Gemüse und cremigem Mozzarella
- Herzhafte Auberginen, Paprika und Tomaten Lasagne
- Lasagne mit kurz-gebratenem Gemüse und Drei-Käse-Sorten
- Florentine Lasagne
- Mamas Lasagne
- Mediterraner Nudelauflauf
- Toskanische Bauernhof Lasagne
verglichen wurde. In der Testphase wurde den 727 Probanden je acht verschiedene Gerichte vorgestellt, von jedem Gericht wurde zufällig einer der acht Namen ausgewählt. Somit wurde jeder Name ca. 80-90 Mal zugeordnet und angeschaut. Diese erste Phase diente dazu, die Namen zu reduzieren. Alle Vergleichsnamen wurden verglichen und die unbeliebtesten aus der Studie entfernt. Sowohl der Kontrollname als auch 3 bis 4 der Vergleichsnamen wurden mit in die Phase 2 übernommen.
Phase 2
Für die zweite Phase wurden 34 Menüs erstellt, die je 4 nicht vegetarische Gerichte und ein vegetarisches Gericht, dessen Name je nach Menü variierte, enthielten. Jedem der 2000 teilnehmenden Probanden wurden 5 verschiedene Menüs vorgelegt. Die Teilnehmer sahen somit 5 der 8 Gerichte, mit je einem der übernommenen Namen aus Phase 1.
So wurde jedes Gericht durchschnittlich 1250 Mal betrachtet und jeder Name bekam zwischen 250 und 350 Reaktionen. Für die Auswertung wurde verglichen, ob ein vegetarisches Gericht gewählt wurde oder nicht. Dadurch war es möglich zu unterscheiden, ob die Formulierung einen Einfluss auf die Wahl der Gerichte hat.
Ergebnisse
Allgemein konnten keine signifikanten Unterschiede in den verschiedenen Namen gefunden werden. Aus den Ergebnissen konnte jedoch herausgelesen werden, dass die Formulierung „fleischfrei“ bzw. „meat-less“ weniger gut ankam als „freilandgewachsen“ bzw. „field-grown“. So sollte der Fokus in der Formulierung der Gerichte weniger auf dem Grundsatz beruhen, dass das Gericht ohne Fleisch oder gesund ist, sondern mit kreativen Ausschreibungen wie „mild und süß“ oder „zartschmelzend“ ausgeschmückt werden.
Es wird empfohlen eine verführerische und genießerische Sprache zu nutzen, damit vegetarische Gerichte auch Nicht-Vegetarier ansprechen.